Was bedeutet es wirklich, ein langes, glückliches und gesundes Leben zu führen?
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Pharmos Episode 5 Nils Behrens 02 02 25
[Margot Esser]
Willkommen zu einer neuen Ausgabe von The Holistic Talk, dem Podcast für Bewusstsein, Ganzheitlichkeit und mehr Lebensqualität. Hier dreht sich alles darum, wie wir ein erfülltes, freudvolles und langes Leben in Gesundheit führen können. Holistisch, das bedeutet immer, der Blick auf das große Ganze und die Verbindung von Körper, Geist und Seele.
Ich bin Margot Esser, Gründerin von Firmus Natur und Vegeto Dynamik. In The Holistic Talk treffe ich spannende Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen wie Medizin, Ganzheitsmedizin, Physik, Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit und auch Spiritualität. Heute freue ich mich ganz besonders, Nils Behrens als meinen Gast begrüßen zu dürfen.
Viele von Euch kennen ihn sicher schon aus seinen eigenen Podcasts Forever Young vom Lanserhof und Healthwise von Sunday Natural, wo er aktuell als Chief Brand Officer tätig ist. Er gilt als Longevity-Experte. Sein Ansatz basiert auf einem ganzheitlichen Lifestyle, der auf vier Säulen beruht.
Ernährung, Bewegung, Mindset und Erholung. In dieser Episode von The Holistic Talk spreche ich mit Nils Behrens über Longevity und wie wir gesund, fit, vital und auch glücklich und zufrieden älter werden können. Herzlich willkommen lieber Nils.
Ich freue mich, dass du heute hier bist und dass wir gemeinsam miteinander sprechen können.
[Nils Behrens]
Liebe Margot, ich freue mich nicht nur hier zu sein, ich fühle mich auch wirklich geehrt von dir interviewt zu werden.
[Margot Esser]
Danke. Dann würde ich gleich mit der ersten Frage beginnen und ich möchte den Zuhörerinnen und Zuhörern gerne, dass du etwas über dich mitteilst, was dich bewegt hat. Wie bist du zu dem Thema Longevity gekommen?
Gab es da in Vorzeiten in deiner Jugend schon Aspekte?
[Nils Behrens]
Ich glaube schon. Also ich hatte schon immer einen gewissen Hang zur Selbstoptimierung, würde ich mal so sagen. Das ist ja ein Wort, was heute nicht mehr so positiv belegt ist.
Ich weiß gar nicht, wie es dann so negativ abgerutscht ist. Aber auf jeden Fall habe ich mir wirklich schon in sehr frühen Lebensjahren immer so Ratgeberbücher gekauft. Also es glaube ich fing an mit so einem Klassiker, der irgendwie sehr Desperate klingt, aber den vielleicht die ein oder andere noch kennen mit Dale Carnegie, wie man Freunde gewinnt.
Das ist so etwas, was glaube ich tatsächlich mein erster Ratgeber war, den ich jemals gelesen habe und heißt im Originaltitel, glaube ich, How to Influence People, was ein bisschen weniger Desperate klingt, aus meiner Sicht. Aber nichtsdestotrotz ein fantastisches Buch, das ich immer noch vielen Leuten, die viel mit Menschen zu tun haben, immer noch ins Herz legen würde, auch wenn es vielleicht die ein oder andere Sache ein bisschen veraltet ist. Aber es geht sehr viel um das Thema Wertschätzung mit Menschen.
Und da ging es dann irgendwann los, dass das ganze Thema Ratgebermarkt sich für mich eröffnet hat und ich dann immer weiter mich dem Ganzen entlanggehangelt habe. Und da war dann auch das ein oder andere Thema drin, was heute eine Relevanz hat für das Thema Longevity. Also gerade, weil du ja auch schon dieses Thema Ganzheitliche eingesprochen hattest, da gibt es eben halt auch einen Dr. Joseph Murphy, der eben halt insbesondere eben halt auch dieses ganze Thema Verbindung von Körper, Geist und Seele auch angesprochen hat. Also von daher würde ich sagen, habe ich da schon relativ früh gestartet.
[Margot Esser]
Jetzt weiß ich von dir, dass du als Longevity-Experte gesehen wirst und ich habe von dir gehört, gelesen, du hast über 200 Menschen interviewt im Lahnseer Hof zu diesem Thema. Und was sicher uns alle, die dir zuhören, interessiert ist, was sind die Essentials daraus?
[Nils Behrens]
Ich glaube tatsächlich, dass die Essentials sind so ähnlich wie immer noch der große Traum vom Haarschneiderautomat, der jedem eine gute Frisur macht. Und man muss einfach wirklich sagen, dass es das nicht gibt. Es gibt nicht die eine Longevity-Formel, weil es einfach für jeden auch eine andere Lösung gibt.
Wenn du mich fragst, auf was haben sich nahezu alle geeinigt, dann gibt es da eine ganz klare Aussage zu. Es gibt niemand, niemand, der in irgendeiner Weise in diesem Longevity-Game ist, der nicht auf Platz 1 der wichtigsten Absicherung für ein langes und gesundes Leben die Muskulatur setzen würde, als Absicherung wohlgemerkt. Das heißt also, wenn du lange gesund altern möchtest, ist eine gute ausgeprägte Muskulatur zu haben und zu erhalten die beste Versicherung.
Das ist ein bisschen wie die Lebensversicherungspolize sozusagen. Werden wir damit automatisch auch glücklich und gesund alt? Nein, wahrscheinlich noch nicht, sondern da ist die andere Essenz und da gibt es die längste Studie der Welt zum Thema Longevity, Harvard Grand Study, die sagt ganz eindeutig, dass gute soziale Kontakte das Wichtigste sind.
Das heißt also, wenn man dann idealerweise für seine Muskulatur das in Gesellschaft tut und das mit anderen Leuten macht, sodass man den guten Kontakt erhält, dann würde ich sagen, hast du schon mal alles richtig gemacht auf dem Weg der Longevity.
[Margot Esser]
Du hast vier Säulen herausgearbeitet, auf denen für dich Longevity basiert.
[Nils Behrens]
Also ich muss da fairerweise sagen, das sind nicht meine, also die Credits würde ich gerne weitergeben. Das ist etwas, worauf sich die Branche insgesamt geeinigt hat und man muss auch sagen, dass man an der einen oder anderen Stelle auch merkt, dass es ein bisschen, ich würde mal sagen, im weitesten Sinne ein bisschen hingedengelt ist, dass diese vier Gefäße auch wirklich so gefüllt werden, weil es gibt auch noch darüber hinaus, gibt es die ein oder anderen Themen. Also es sind eben halt die Säule Nummer eins, eben halt, was ich schon angesprochen habe, das Thema Sport und Bewegung, die Säule Nummer zwei ist das Thema Ernährung, die Säule Nummer drei ist eben halt das Thema Erholung, Recovery und das vierte ist eben halt die Einstellung oder das Mindset.
Wenn man sich aber jetzt mal anschaut in Sachen Longevity, gibt es ja einige sehr spannende Technologien, Themen wie zum Beispiel die Behandlung von senezenten Zellen, den sogenannten Zombie-Zellen. Ich wüsste jetzt im Augenblick nicht, in welche Kategorie dieser vier Punkte ich es einordnen würde. Ich würde einfach sagen, das ist eine grobe Vereinfachung, um so ein bisschen Selektion und Orientierung in diesem Dschungel zu geben, aber es passt leider nicht alles ganz rein.
[Margot Esser]
Ich würde gerne noch ein bisschen mehr von dir wissen. Wie siehst du das Thema Geist, Seele wirken auf den Körper?
[Nils Behrens]
Also ich glaube, das Thema muss man jetzt aus verschiedenen Perspektiven mal betrachten. Das heißt also, wenn du mich erst mal einzeln zu den Punkten fragst, wie wirkt zum Beispiel der Geist auf den Körper, dann sind wir ja in dieser Kategorie des sogenannten Embodiments. Das kennt man vielleicht, die einen oder anderen haben es schon mal gehört, dass wenn man für 30 Sekunden einfach grundlos lächelt, dass man automatisch besser drauf ist.
So, das heißt, da folgt im Grunde genommen eigentlich die Signale, die der Körper aussetzt, folgt dann im Grunde genommen der Geist darauf. Das heißt also, ich kann gezielt durch ein Signal, was der Körper macht, kann ich etwas verändern. Da gibt es ein ganz spannendes Experiment.
Da hat man mal verschiedene Studenten über einen längeren Zeitraum einen Kugelschreiber im Mund halten lassen. Das heißt also, entweder kann man den Kugelschreiber dann zwischen den Lippen festhalten. Dadurch macht man immer automatisch eine Art Duckface, würde man heute in der Social-Media-Welt sagen, also eine Art Kussmund.
Und man kann nicht lächeln. Das geht einfach nicht. Man kann nicht gleichzeitig diesen Stift im Mund halten und lächeln.
Oder alternativ, man hält ihn eben zwischen den Zehen. Und wenn man dann quasi die Lippen nicht schließt, lächelt man automatisch die ganze Zeit. Jetzt kannst du dich mal fragen, welcher von den Studenten am Ende dieses Experiments besser drauf war.
Also da würden wir jetzt isoliert nur auf die Wirkung von, ich sage jetzt mal, im weitesten Sinne des Körpers auf den Geist und andersrum reden. Das sind so Experimente, die man kennt. Wenn du mich aber jetzt nach der Verbindung von Körper, Geist und Seele dann fragst, dann finde ich, hat jeder für sich seine eigene Rolle.
Und ich finde da insbesondere, also wenn du dir jetzt sozusagen den Körper nimmst, dann ist der Körper derjenige, der eigentlich, finde ich, so eine Art Speicher für Erfahrung ist. Das heißt also, das kennen wir, dass man auf gewisse Themen eben halt körperliche Reaktionen dann eben hat. Da ist Herr Pablov derjenige, der es mit seinen Hunden gemacht hat, der einfach Signale gesendet hat und dann automatisch der Körper darauf reagiert hat.
Das heißt also, ich finde so, der Körper ist eine Art Erfahrungsspeicher, wenn du es so willst. Der Geist ist dann, oder die Seele, sage ich mal andersrum, die Seele ist diejenige, die uns eigentlich dann, der hilft uns eine gewisse Orientierung zu geben. Das heißt, wie ich dann diese Signale, die der Körper gespeichert hat, dann in dem Sinne mit dem übersinnlichen Lebensplan im weiteren Sinne dann verbinden kann.
Und der Geist ist dann quasi die Brücke, die das dann alles miteinander verbindet. So würde ich aus meiner Perspektive quasi dieses Dreigespann dann beschreiben.
[Margot Esser]
Ich lasse noch nicht los, ich möchte da noch mal nachbohren. Die UN hat ja das Jahr 2025 als das Jahr der Quantenphysik eingeläutet. Ich habe mich persönlich riesig gefreut, weil ich finde, es ist ein Thema, das uns in den nächsten Jahrzehnten, Jahrhunderten beschäftigen wird.
Und der Professor Dürr, der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München, sagte, alles in unserem Universum und auch wir Menschen sind Geist. Der Körper, die Materie ist verkrusteter Geist. Und er spricht auch davon, es gibt eine Potenzialität im Universum, ein Feld der vielen Möglichkeiten, mit dem wir uns auch verbinden können.
Kannst du dir vorstellen, dass das einen Einfluss hat auf uns Menschen, auf unsere Gesundheit, auf unser Denken, Fühlen?
[Nils Behrens]
100 Prozent. Ich hatte in der Schule keine Philosophie. Das heißt, ich bin in Hamburg zwar zur Schule gegangen, aber da hatte ich Religionsunterricht und die Philosophie wurde bei mir damals nicht angeboten.
Ich hatte dann im Nachgang mich mal mit dem Thema etwas tiefer auseinandergesetzt. Ich glaube, wir haben uns alle mal irgendwie über Sophies Welt oder sowas dann irgendwie damit dem Ganzen genähert. Und da ist es ja sehr stark genau das Thema, wie eigentlich die Realität, die wir wahrnehmen, die wir als Realität empfinden, tatsächlich uns auch prägt.
Und ob die Realität nicht tatsächlich eigentlich vielleicht auch ein Hirngespenst ist. Die vielleicht ein oder anderen kennen doch den Film Matrix, der so in den Nullerjahren dann irgendwie sehr populär geworden ist, wo wir dann ja in Wirklichkeit eigentlich nur als Batterie funktionieren und Energie an eine digital geschaffene Matrix abgeben. Und für mich ist dieser Punkt sehr ähnlich.
Die Quantenphysik sagt ja nichts anderes, als dass alles miteinander verbunden ist und dass die Realität gegebenenfalls eine andere sein könnte, als sie wirklich ist. Und ich finde, der faszinierende Ansatz daran, der ja eigentlich alles verändern könnte, ist ja, dass hier zwei Dinge zusammenkommen. Das Thema Wissenschaft und Spiritualität.
Und genau durch diese Verbindung sind wir ja eigentlich sehr dicht wieder bei der Frage, die du eben gerade gestellt hast, zu dem Thema des Zusammenspiels von Körper, Geist und Seele. Weil letztendlich ist für mich das Thema Seele jetzt etwas, was eben halt mehr in diese spirituelle Richtung geht, während der Geist oder auch die körperliche Erfahrung ganz eindeutig wissenschaftlich zu beweisen sind. Und ich glaube, dass dieses Ja der Quantenphysik gegebenenfalls wirklich dazu führen könnte, dass zwei Dinge, die eigentlich auf unterschiedlichen Achsen nicht weit auseinander sein könnten, endlich zusammenfinden.
[Margot Esser]
Vielleicht interessant, ich habe ein bisschen recherchiert und mich auch natürlich vorbereitet auf unser Gespräch. Und aktuell hat ein deutscher Biophysiker untersucht, die Auswirkungen der Physik, auch der Quantenphysik, auf den Menschen. Was macht das mit unserem Erfahrungsinstrument Körper?
Und diese Dieter Bröers hat jetzt von der Polnischen Akademie der Wissenschaften den Preis, die Auszeichnung bekommen, für die Verbindung zwischen Wissenschaft und Spiritualität. Und du hast es gesprochen, das hat mich gerade getriggert. Und ich finde das ein wunderbares Zeichen, dass wir immer mehr erfahren werden.
Das ist auch meine Hoffnung, dass wir, wie du sagst, alles ist miteinander verbunden. Und wie wirkt das auf unseren Körper? Wie wirkt das auf unsere Langlebigkeit und auf unsere Seele?
Ja, da mag niemand drüber sprechen, weil da gibt es so keine Beweisführung. Und Seele ist was ganz Individuelles.
[Nils Behrens]
Ich finde es ganz interessant. Ich möchte an dieser Stelle nochmal die Blue Zones zitieren. Also für die einen oder anderen, die es vielleicht noch nicht gehört haben, es gibt ja diese fünf Regionen in der Welt, wo die Leute überproportional alt werden.
Das heißt, es ist die Region der Hundertjährigen. Da gibt es jetzt fünf Bereiche. Das ist in Japan, es ist eine auf Sardinien, es ist eine in Griechenland, es ist eine in Kalifornien und es ist eine in Costa Rica.
Und da ist es so, dass alle, also es gibt neun Punkte, die die alle miteinander verbinden. Und der eine Punkt, den die alle haben, ist dieses Thema Belief und Spiritualität. Und ich glaube auch selbst daran, dass man etwas hat, an das man glaubt, einfach eine gewisse Hilfestellung im Alltag, im Mindset gibt.
Also ich persönlich würde mich jetzt nicht als sehr spirituell oder sehr religiös bezeichnen, aber ich habe einen ganz festen Glauben daran, dass everything happens for a reason, sage ich immer so. Also es ist alles. Irgendwie gibt es dann doch einen großen Masterplan.
Und das kann ich auch an ganz vielen Beispielen für mich persönlich beweisen, wie mir persönlich oder im Freundeskreis negative Dinge passiert sind, die sich dann im Nachhinein als etwas sehr Positives rausgestellt haben. Das heißt also, das, was man in diesem Augenblick eigentlich als einen Rückschlag, manchmal auch einen massiven Rückschlag empfindet, hat am Ende dann einen Sinn gemacht. Und dieser Glaube lässt mich als einen sehr positiven Menschen durchs Leben gehen.
Das heißt also, wenn ich jetzt einfach mal auf die Säule Mindset dann so schaue, dann ist es so, dass ich sagen würde, ich bin einfach wirklich durch und durch ein sehr glücklicher Mensch, weil mich Rückschläge meistens, vielleicht habe ich hoffentlich erwischt, dass mich nicht erneut, aber die meisten sind dann eben halt noch nicht so gravierend gewesen, dass sie mich eben halt komplett erschüttert haben. Aber nichtsdestotrotz, also dadurch, dass ich eben halt dieses Mindset so habe, habe ich diese eine Säule eben sehr, sehr positiv belegt.
Und da wir eben halt wieder zu dem Punkt kommen, alles ist mir dann verbunden, wenn du dann zumindest diese eine Säule schon mal sehr gesund hast, sehr gesund ausgeprägt hast. Und das ist ja ein bisschen das. Weißt du, das spielt ja alles miteinander zusammen.
Genau das, was du sagst. Es gibt diesen, in der Quantenversiegelung, alles ist verbunden und es gibt diesen einen Masterplan. Also es hat ja eigentlich eine direkte Korrelation.
Und ich glaube tatsächlich, dass das, umso dichter wir dem kommen, umso mehr Menschen dann auch sehen, dass das, woran ich glaube, eben hat auch einer Wahrheit entspricht. Umso positiver, glücklicher kann man, glaube ich, auch leben.
[Margot Esser]
Das teile ich komplett. Und aus der eigenen Erfahrung heraus, Verbrennung im Gesicht, zweiten und dritten Grades. Und zu erleben, dass Pflanzen eine vollkommene Regeneration ermöglichen, auch einen inneren Transformationsprozess, ohne dass es einer Hauttransplantation bedarf.
Und im Moment, wie schrecklich und schmerzhaft und grausam das auch war, hat sich etwas rückblickend, etwas Konstruktives, Wunderbares daraus gezeigt. Und ich würde für mich heute sagen, haben wir eine innere Führung, einen übergeordneten Plan, der uns führt? Wie siehst du das?
[Nils Behrens]
Ich sehe das total so. Also es ist genau das, was ich meine. Also es gibt einen übergeordneten Plan und der auch letztendlich auch alles miteinander verbunden hat.
Ich gebe dir mal ein, oder den Hörerinnen mal, ein sehr, sehr sinnliches Beispiel. Aber vorher möchte ich einmal ganz kurz noch was zu dem Thema, weil es ja kein Videopodcast ist, aber zu dem Thema Verbrennung im dritten Grades. Also ich meine, wenn man sich uns beiden hier anschaut, ich glaube, wenn man eine Hautanalyse von deiner Haut macht zu meiner, würde ich sagen, ich sehe wahrscheinlich älter aus als du.
Oder also von daher, und ich würde sagen, kalendarisch ist das nicht so. Aber deswegen, man sieht eben halt auch, wie viel es dann gebracht hat. Und man sieht ja auch nichts mehr davon.
Zu der Frage, da bin ich jetzt tatsächlich wieder bei Dr. Joseph Murphy, der eben halt an diese gesamtkosmische Gedächtnisse im Grunde genommen eigentlich so glaubt. Und die etwas neuere, so neu ist ja auch nicht mehr, 15 Jahre alte Literatur, da gab es auch mal so ein Buch, was ein Bestseller war, weltweit, The Secret, das ist auch verfilmt worden. Auch da geht es ja im Grunde um eigentlich diese Idee eines kosmischen Gedächtnisses.
Und wenn man sich das mal genau genommen betrachtet, für die Menschen, die noch in der Zeit groß geworden sind, wo man mal Witze erzählt hat, dann ist es interessanterweise so, dass man einen Witz erzählt bekommt, sich total amüsieren kann darüber. Man erzählt den Witz dann weiter, die Leute lachen alle herzhaft, dann holt man den gleichen Witz drei Jahre später noch mal raus. Und obwohl die Leute ihn noch nie gehört haben, finden ihn nicht mehr so lustig.
So, das liegt einfach daran, dass er sozusagen im kosmischen Gedächtnis schon gespeichert ist und damit dann in dem Sinne kein Überraschungseffekt mehr der Pointe dann so da ist. Und das ist für mich ein sehr triviales Beispiel, was aber vielleicht die einen oder anderen, heutzutage in der Vogue-Gesellschaft werden ja keine Witze mehr erzählt, aber diejenigen, die sich an diese Zeit noch erinnern können, werden es vielleicht verstehen, dass das mal so war.
[Margot Esser]
Kannst du dir vorstellen, weil du Murphy erwähnt, dieses kollektive Gedächtnis, dass Joey D. Spencer, ein bekannter amerikanischer Neurowissenschaftler, macht ja seit Jahren Studien zum Thema Herzkohärenz. Wie die Gedanken sich mit den Gefühlen verbinden, über das Nervensystem zu allen Körperzellen kommen, als Information, dann wird der biochemische Cocktail produziert und unser Organismus reagiert.
Und er hat es zumindest hervorragend kommuniziert, sicher sind viele andere Wissenschaftler auch damit beschäftigt, diese Herzkohärenz bewusst zu machen. Denkst du, dass das auch eine wichtige Rolle spielt im Longevity-Blickwinkel?
[Nils Behrens]
200 Prozent. Also es gibt ja ein paar Datenkanäle, die sozusagen vom Gehirn in unseren Körper reingehen. Und ich möchte mal kurz einen Augenblick tiefer anfangen, weil ich komme ja aus der Lanzer-Hoffeld, wo wir sehr stark an das Thema Darmgesundheit glauben.
Und wenn man sich das alleine anschaut, wie viele Signale vom Gehirn an den Darm gehen und wie viele Signale amgekehrt sind, dann ist es tatsächlich so, dass es 1 zu 10 ist. Das heißt, es gehen zehnmal so viele Signale vom Darm ins Gehirn als andersrum. So, das heißt also, du siehst, dass da schon ein sehr, sehr guter Informationsaustausch stattfindet.
Die einen oder anderen, die in ihrem Leben schon mal beim Arzt waren und einen Blutdrucktest gemacht haben, werden feststellen, dass der Blutdruck sehr häufig höher ist beim Arzt als zu Hause. Woran liegt das? Man nennt das immer die Weißkittelkrankheit.
Das heißt also auch, selbst wenn wir noch so gelassen vielleicht wirken, ich halte mich immer für sehr gelassen, mein Blutdruck ist auch immer höher beim Arzt. Das liegt einfach daran, dass man dann doch in einer Art von Stressprüfungssituation ist und dadurch der Blutdruck steigt. Wir reden nicht darüber, dass das Herz anders schlägt, sondern es verändert sich der Blutdruck.
So, was ja natürlich schon echt ein wirklich psychosomatisches Signal ist, was massiv ist. Also ich glaube, dass, wenn wir es gezielt einsetzen wollten, den Blutdruck mental zu verändern, also vielleicht kann es Wim Hof, aber ansonsten weiß ich niemand, der das irgendwie so stark eben halt in so einen autonomen Prozess eingreifen kann. Es gibt so ein Variable Tool, das nennt sich Muse.
Da hat man so ein Stirnband, was man trägt, hinter den Ohren auch trägt, das eben halt einem hilft beim Meditieren. Und da gibt es eine von diesen Muse-Funktionen. Da misst sozusagen das Muse-Band den Herzschlag und übersetzt ihn in eine Art Buschtrommel.
Und dann setzt man sich hin und meditiert und versucht durch seine Meditation, die Buschtrommeln langsamer schlagen zu lassen. Und es funktioniert. Es ist wirklich ein total faszinierender Prozess, dass du dich hinsetzen kannst, dich voll darauf konzentrieren kannst und es schaffen kannst, dass die Buschtrommeln langsamer schlagen.
Und das ist ja quasi genau eins dieser Beispiele, wo wir eben halt sehen, wie das Gehirn das Herz beeinflussen kann und auf der anderen Seite eben halt das Herz wiederum auch das Gehirn beeinflussen kann. Also du siehst im Grunde genommen, dass diese Datenkanäle, man kann es schon im Alltag sehen, da brauchen wir jetzt eben keine große Wissenschaft oder Forschung dazu, dass da ein Zusammenhang ist. Jetzt ist es ja so, dass das Thema Herz eine der häufigsten Todesursachen sozusagen in unserer zivilisierten Welt sind.
Und von daher ist das Thema Herzgesundheit eben ganz weit oben aufgehängt. Das heißt, ich habe eine sehr lange Antwort gegeben auf deine Frage, inwieweit Longevity und das Thema Herzkohärenz eben halt zusammengehört oder die Verbindung der Herz-Hirn-Aktie. Da kann ich einfach nur sagen, ja, 200 Prozent, weil ein gesundes Herz einer der elementaren Bestandteile für ein langes Leben ist.
[Margot Esser]
Persönliche Frage, meditierst du?
[Nils Behrens]
Ich meditiere, ja.
[Margot Esser]
Regelmäßig?
[Nils Behrens]
Regelmäßig. Ich schaffe es so, ich würde mal sagen, an fünf Tagen die Woche sind dann meistens Anlässe, die, keine Ahnung, gestern hat da jetzt irgendwie von Sonntag auf Montag meine Tochter bei mir geschlafen und irgendwie war dann morgens dann schon zu viel Trouble, dass ich dann da nicht meditiert habe. Ansonsten, auch ich habe manchmal, es kommt zum Glück Toi-Toi-Toi sehr selten vor, weil wenn ich dann tatsächlich mal eine schlechtere Nacht hatte oder eine kürzere Nacht, dann nehme ich mir die Zeit dafür nicht.
Aber ich würde sagen, an fünf von sieben Tagen meditiere ich. Ich will dir aber auch ganz ehrlich sagen, ich habe den Zugang zur Meditation, und das ist auch mein Ratschlag an die meisten Menschen, über die Atmung bekommen. Das heißt also, ich habe bewusst, auch wenn in den meisten geführten Meditationen das Thema Atmung eine große Rolle spielt, macht man sich selbst immer diesen Druck, dass man diesen Geist irgendwie im Leerlauf haben muss.
Und dann klappt das nicht, dann regt man sich auf und macht sich noch mehr Druck und keine Ahnung was. Also so ist mein Zugang und so ist das, was ich auch von ganz vielen Menschen zurückgespielt bekomme. Während, wenn man sich bewusst sich nur dem Thema Atemübung widmet, das kann das Wim Hof Atemübung sein, das kann sogenannte Box-Breezing sein.
Also Wim Hof kann man sich mal eine App herunterladen, weil Box-Breezing ist sehr schnell erklärt. Man atmet fünf Sekunden ein, dann wartet man fünf Sekunden, hält die Luft an, dann atmet man fünf Sekunden aus und dann wieder fünf Sekunden anhalten und dann wieder von vorn. Das heißt also, man kann sich das wie so ein Kästchen vorstellen.
Es gibt auch dafür Apps, die das in so einem Kästchen dann darstellen. Aber das sind so typische Atemübungen, die einem einfach dabei helfen, den Druck aus dieser Absichtlosigkeit der Meditation, diesem Leerlauf der Gedanken rauszunehmen, sondern sich einfach nur auf die Atmung zu konzentrieren. Und so bin ich über mehrere Jahre, muss man wirklich sagen, ich bin immer wieder mit dem Thema Meditation gestartet, war dann irgendwie ein Stück weit damit unzufrieden mit den nicht vorhandenen Erfolgen und bin immer wieder zurück zur Atmung gekommen.
Und jetzt bin ich mittlerweile in einem Status, wo ich sage, jetzt kann ich auch meditieren.
[Margot Esser]
Vielleicht darf ich dich einladen und unsere Zuhörerinnen und Zuhörer auch. Auf der Vegeto Dynamik YouTube-Seite gibt es eine ganze Fülle von Meditationen mit Atmen und insbesondere mit Lichtatmen. Und dann werdet ihr spüren, was das mit euch macht.
Ich finde es auch einen leichteren Weg. Der Druck, die Gedanken loszulassen, taucht da gar nicht auf, weil die Gedanken damit beschäftigt sind. Ich atme Licht und irgendwann kehrt Ruhe ein und ein innerer Friede entsteht.
Denkst du, dass das auch ein wichtiger Aspekt ist, um mit Stressbelastungen im Alltag umzugehen?
[Nils Behrens]
Auch wieder 100 Prozent. Also für mich ist das Thema Atmung sowieso einer der meist unterschätzten Hilfsmittel für das Thema. Ich sage immer, das Thema Atmung ist so ein bisschen wie Autofahren.
Die meisten Leute glauben, sie können es gut. Und wenn man sich mal draußen im Straßenverkehr anschaut, dann sieht man, dass es nicht der Fall ist. Und so ähnlich ist es mit dem Thema Atmung auch.
Nur weil wir es automatisch tun und man sich nicht darum kümmert, heißt es nicht, dass wir automatisch gut atmen. Das war eine der ersten Sachen, die ich im Landeshof bei meiner ersten Untersuchung sozusagen gelernt habe, dass ich quasi nicht gut atme. Das ist ein sehr häufiges Problem von Menschen, die insbesondere sehr kommunikativ sind, dass man intuitiv immer ein ganz kleines bisschen Restluft zurückhält, um schnell Antworten geben zu können.
Und dadurch die Atmung insgesamt zu flach ist. Das ist ein sehr häufiges Problem. Bei Frauen ist es manchmal so, dass der Hintergrund auch ist, dass sie insgesamt einen flachen Bauch haben wollen und deswegen flach atmen.
Mag vielleicht bei mehreren auch genauso sein. Aber es gibt unterschiedliche Gründe. Aber man kann sagen, ein sehr großer Teil der westlichen Welt atmet nicht gut und nicht das volle Volumen.
Und deswegen finde ich, sich auf das Thema Atmung zu konzentrieren erst mal sehr, sehr gut. Das Zweite ist, es ist die einzige Möglichkeit, die ich kenne, so schnell auf das vegetative Nervensystem, auf das autonome Nervensystem wirklich Einfluss zu nehmen. Da gibt es die sogenannte physiologische Seufzeratmung, die zumindest, was die Wissenschaft betrifft, jetzt im Augenblick die schnellste Möglichkeit ist, sein vegetatives Nervensystem auf einen Normalzustand zu bringen.
Und das ist ganz witzig, weil man kennt es von Kleinkindern. Kleinkinder, die sich sehr, sehr aufregen, fangen an genau das zu tun. Die haben diese sogenannte Doppel-Einatmung und dann Ausatmung.
Jeder, der Kinder schon mal beobachtet hat, die sich total aufregen, kennt genau dieses Thema. Und wenn wir das eben halt ohne diese Heulgeräusche machen, aber einfach nur einmal tief einatmen und dann nochmal den kleinen Schnaps hinten drauf nochmal einatmen und dann langsam ausatmen. Wenn wir das zwei-, dreimal machen, kann man das wissenschaftlich nachweisen, dass man dadurch quasi den Vargusnerv direkt beeinflussen kann.
[Margot Esser]
Vielleicht jetzt für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer ein paar ganz konkrete Anhaltspunkte deiner vier Säulen. Ernährung, Bewegung, Recovery. Gut, da haben wir jetzt schon einiges drüber gesprochen.
Zur Ruhe kommen, atmen, meditieren. Jeder findet seinen Weg, in die Natur zu gehen, bewusst wahrzunehmen, bewusst abzuatmen. Kannst du unseren Zuhörern ein paar ganz praktische Hilfestellungen geben?
[Nils Behrens]
Ich glaube schon, dass ich das kann. Ich würde nur einmal übergeordnet damit starten. Das heißt also, für mich ist das Thema, was bedeutet Longevity?
Und Longevity bedeutet, dass wir länger gesund leben wollen. Und das heißt ja, dass, keine Ahnung, wenn ich das Ziel habe, 120 zu werden, das ist ja das, was so als akzeptierte Zahl momentan im Raum steht, was wir in diesem Körper, so wie wir ihn heute erforscht haben, erreichen können. Also, es gibt wenig Menschen, die glauben, dass es noch länger geht.
Aber sagen wir mal, wenn wir jetzt einfach das Ziel haben, 120 zu werden. Ich bin jetzt 51, das heißt, dann habe ich ja noch 70 Jahre vor mir. Wenn ich mir jetzt anfange, Dinge vorzunehmen, von denen ich weiß, dass ich nicht bereit bin, die die nächsten 70 Jahre durchzuhalten, dann macht es auch keinen Sinn.
Dann wird es auch nicht funktionieren, schätze ich. Wenn ich jetzt der Meinung bin, dass ich nie wieder Zucker esse, nie wieder Fleisch esse, nie wieder Alkohol trinke und es mir wichtig ist, sage ich nicht, dass es mir ist. Ich sage nur einfach, wenn man etwas bereit ist, jetzt für seine Langlebigkeit aufzugeben, zu opfern, aber eigentlich nicht wirklich dahintersteht und nicht wirklich glaubt, dass man das jetzt für immer so machen möchte, diesen Abschied für immer, dann würde ich es nicht machen.
Und ich finde, deswegen bin ich ein ganz, ganz großer Fan von so kleinen Schritten ranzugehen. Das heißt, also lieber etwas mit kleinen Schritten beginnen und das aber durchzuhalten. Das heißt, also wenn ich jetzt mal mit dem Thema Sport mit der Säule anfange, dann finde ich, einer der besten Tipps, die ich in einem der Interviews eben halt bekommen habe, war, mache eine Liegestütz am Tag.
Dann sagte jeder, sorry, eine Liegestütz am Tag soll jetzt irgendwie der Game Changer sein. Ja, ist es. Und warum ist es der Game Changer?
Weil die kannst du jeden Tag machen. Das heißt, es gibt keinen, keinen Grund, warum du es nicht mal kannst. Selbst wenn du eine totale Grippe hast, wird auch jeder Kardiologe, jeder Virologe sagen, diese eine Liegestütz wird nicht dazu führen, dass du jetzt eine Myokarditis bekommst, also eine Entzündung des Herzmuskels, weil du dich so überanstrengt hast.
Wenn diese eine Liegestütz nicht verhandelbar ist, dann wirst du die jeden Tag machen. Was aber dazu führt, dass wenn du schon mal am Boden liegst, die Wahrscheinlichkeit, dass du wirklich nur eine machst, die ist relativ gering. Das heißt, also aus der einen werden dann schnell zehn, zwanzig, dreißig, keine Ahnung.
Ich bin jetzt im Augenblick jetzt irgendwie so, das bin ich meistens irgendwie, je nachdem, wie ich drauf bin, dass ich irgendwie zwischen 50 und 60 mache. So, das ist so meine eine Liegestütz am Tag. Aber sie ist nicht verhandelbar.
So, versteht ihr, was ich meine? Also, wenn du dir aber annimmst, wenn du sagst, Nils, du musst jetzt heute deine 50 Liegestütz, weil das ist dein Goal, dann wird die geskippt. Das ist einfach so.
Das heißt, wenn du dich einfach mal schlecht fühlst, wenn du schlecht geschlafen hast, wenn du keine Zeit hast, geht mir auch manchmal so, dass ich dann aus irgendwelchen Gründen, weil ich woanders geschlafen habe, dann schon in der Dusche war, es vergessen habe. Und wenn ich dann noch anfange, dann nach dem Duschen wieder 50 Liegestütz zu machen, ist dann auch nicht so gut, weil ich dann wieder mich so aufheize. So, das heißt, also, dann mach die eine.
Mach die eine. Die eine ist seltenst der Fall, sondern es kann eben auch mal schnell sein, dass es dann eben halt, dann sind es 10. Aber das Signal an deinen Körper, und das ist immer diese Philosophie, die sage, if you don't use it, you lose it.
Also, dass man einfach alles, was man nicht regelmäßig abruft, dann auch verliert. Es ist ein Signal an deinen Körper, Achtung Muskulatur, ich brauche dich noch, bitte bleib noch ein bisschen da.
[Margot Esser]
Was rastet, rostet.
[Nils Behrens]
Was rastet, rostet. Geht auf deutsch auch genauso gut. Und von daher ist eben halt mein Tipp Nummer eins für das Thema Sport und Bewegung, dass du einfach sagst, es gibt etwas, was nicht verhandelbar ist, und das ist dieser eine Liegestütz am Tag.
[Margot Esser]
Ich finde das eine ganz tolle Idee, eine tolle Anregung, weil ich mir auch gut vorstellen kann, das sehe ich jetzt aus meinen Erfahrungen mit Vegeturdynamikern, was hindert uns immer daran, etwas, wo wir wissen, das tut mir gut, es ist mir wichtig, dass wir es trotzdem nicht tun. Dein Vorschlag jetzt scheint mir sehr pragmatisch, sehr machbar. Es gibt keine großen inneren Schweinehund, der sagt, nee, lass es und mach es morgen, sondern ich glaube, mit diesem einen Liegestütz zu starten, und das bringt uns dann auch in die Selbstliebe, mich selbst wert zu schätzen, Selbstachtung, wow, ich habe es gemacht, ich habe angefangen.
Und das finde ich ein ganz großartiges Beispiel zum Thema Bewegung, Sport. Wie geht es weiter?
[Nils Behrens]
Wie geht es weiter? Es geht nur mit dem Thema Ernährung weiter, und bei dem Thema Ernährung ist es ganz interessant, es gibt den Steve Horvath, der eigentlich in Wirklichkeit Stefan heißt, das ist einer der bekanntesten Forscher für das Thema biologisches Alter, und der wurde mal gefragt, was ist die größte Überraschung im Rahmen seiner Forschung um das Thema biologisches Alter, also biologisches Alter heißt nicht das kalendarische Alter, und er sagt, dass die pflanzliche Ernährung dann doch so einen großen Vorteil hat und so einen großen Benefit mit sich bringt. Und dieses Thema pflanzliche Ernährung ist tatsächlich deswegen auch so gut, weil die meisten Menschen, die sich nur pflanzlich ernähren, haben dann eine gewisse Vielfalt in ihrer pflanzlichen Ernährung, während die Menschen, die eben halt alles essen, häufig immer zu den gleichen Sachen tendieren.
Das heißt, sie nehmen dann immer die Kartoffeln oder nehmen dann immer die, keine Ahnung, Erbsen oder ich weiß nicht was. Das Tolle ist, da sind wir wieder bei dem Thema Darmgesundheit, für unseren Darm ist das Schönste, wenn sie eben halt viele Ballaststoffe bekommen und möglichst eine große Vielfalt haben. Das heißt, eine meiner Lieblingschallenges ist, versuche 30 verschiedene Pflanzen in der Woche zu konsumieren.
Und ich habe heute Mittag, war ich verabredet, da war dann in dem Hauptgericht war dann unter anderem auch Artischocke drin. Da habe ich mich wahnsinnig gefreut. Mensch, Artischocke hast du lange nicht mehr gehabt.
Da weiß ich einfach so, da ist jetzt wieder etwas in meinem Darm gelandet, was total gut ist, was gut für mein Mikrobiom ist und was dann da reingeht.
[Margot Esser]
Und die Leber klatscht auch und freut sich.
[Nils Behrens]
Ja, ja. Ich fahre ja, wie du weißt, heute Abend noch zum Schloss Elmau, die haben ein hervorragendes Frühstücksbuffet. Ich glaube, wahrscheinlich kann ich da 15, wahrscheinlich mindestens 15 verschiedene Obst- und Gemüsesorten allein beim Frühstücksbuffet dann abgrasen.
Allein diese Challenges. Und das ist ja das, was heutzutage Spaß macht, dass du einfach versuchst, und ich führe jetzt auch keine Liste, aber dass du einfach versuchst, Vielfalt reinzubringen. Wenn du einfach sagst, meine Güte, und es gibt so viele Dinge, mit denen ich auch groß geworden bin.
Steckrüben, Passinaken, so Dinge, die so selten vorkommen und für mich dann einfach manchmal auch wie so Erinnerungskapseln sind, wenn ich dann mal wieder den Geschmack von Passinaken habe, wo ich mich dann an meine Kindheit erinnere. Und das ist ja total schön. Also von daher, versuch einfach mal 30 verschiedene Obst- und Gemüsesorten, das können auch Kräuter im Zweifelsfall sein, auch die kannst du dann mit reinnehmen.
Das heißt aber dann wirklich frische Kräuter, dass man wirklich sagt, ich versuche mal mit Basilikum oder mit Dill oder mit Kresse zu arbeiten. Und das sind so Dinge, 30 verschiedene zu machen und ehrlich, keiner muss nachziehen. Wird nicht so dogmatisch, aber einfach dieses Ziel, Vielfalt an Pflanzenstoffe, das sich als Challenge zu machen.
Und meinetwegen, dann versuch doch mal die ersten zwei, drei Wochen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, einfach mal eine Strichliste zu führen. Jeder von uns hat sein Smartphone immer dabei, schreibt es doch mal auf. Dann schreibt ihr euch halt auf, Mensch, ich hatte heute eine Artischocke mit dabei, dann kann ich die mit abhacken.
Aber das werdet ihr nach zwei, drei Wochen, werdet ihr sehen, dass es einfach unheimlich Spaß macht, diese Vielfalt anzustreben. Und das ist für mich sozusagen mein Hack, der total Spaß macht und einen noch nicht zwingend zum Veganer werden lassen muss.
[Margot Esser]
Wie siehst du das Thema Schlaf im Zusammenhang mit Recovery, mit Ausruhen, ausgeruht sein?
[Nils Behrens]
Ja, also ich glaube, dass das Thema Schlaf zu priorisieren der wichtigste Hack in diesem Zusammenhang ist. Und damit meine ich Schlaf zu priorisieren, heißt tatsächlich eben, es klingt wirklich so konservativ, aber um die gleiche Uhrzeit immer zu Bett zu gehen und idealerweise um die gleiche Uhrzeit wieder aufzustehen, das ist der beste Hack, den man jedem Menschen, der das Thema Schlaf und Schlafprobleme hat, an die Hand geben kann. Und ich glaube auch, dass man sich einfach bewusst wachen muss, wir alle brauchen so im Schnitt so sieben bis acht Stunden Schlaf.
Frauen brauchen, das ist biologisch bewiesen, eine halbe Stunde länger als Männer. Von daher heißt es auch, wenn man sich das Zeitfenster einräumt, dann sollte man eben auch darauf achten, dass Zeit im Bett nicht automatisch Schlaf heißt. Das heißt, wir haben, wenn wir unser Schlaf tracken, sehen wir immer wieder, dass man zwischendurch kleine Aufwachphasen hat.
Die muss man nicht zwingend merken, aber die sind da. So, das heißt also, da ist unser Schlaf dann eben halt auch dann mit unterbrochen. Das heißt also, wirklich sich diese acht Stunden Bettzeit mindestens einzuräumen, ist total wichtig.
Und da kommen wir dann eben halt zu diesem Wochenendthema, dass die Menschen dann immer der Meinung sind, ja, aber es ist doch Wochenende. Warum sollte ich am Wochenende um die gleiche Uhrzeit ins Bett gehen und um die gleiche Uhrzeit wieder aufstehen? Dafür ist das Wochenende doch da.
Dann muss man sagen, ja, also wenn man jetzt irgendwie ausgeht und Freunde trifft und keine Ahnung was, fair enough, macht das. Aber wenn ihr die Zeit nur nutzt, um länger Netflix zu gucken, dann tut ihr euch damit keinen Gefallen. Dann sage ich euch ganz ehrlich, und ich finde es mittlerweile total lustig, ich mache das manchmal, dass wenn ich dann abends dann trotzdem die gleiche Uhrzeit ins Bett gehe und die gleiche Uhrzeit wieder aufstehe, dass ich manchmal sogar dann morgens dann einfach die Serie weitergucke.
Und das hat so was von, weiß ich nicht, so was von, also ich in meiner Zeit war als Kind, Fernsehgucken immer noch was Reglementiertes und morgens schon den Fernseher anstellen, hatte schon was, so was von einer von der verbotenen Frucht zu naschen. Und deswegen lache ich dann manchmal über mich selbst und mache mir totale Freude, weil ich dann morgens die Serie dann weiterschaue und den Tag damit auch so beginne. Das mache ich nicht oft, aber manchmal mache ich es und dann muss ich ein bisschen über mich selbst lachen und es macht mir mehr Spaß, als dass ich jetzt quasi meinen Schlafrhythmus ruiniere.
[Margot Esser]
Wie siehst du, du hast eben von Darmgesundheit gesprochen, wie siehst du denn mal zeitweilig das Detox auch für unsere Aufnahme von Informationen, sprich Social Media, Handy, Fernsehen, alles was damit zusammenhängt, wie siehst du das?
[Nils Behrens]
Mega wertvoll, mega wertvoll, weil also Punkt eins ist, die besten Ideen entstehen in der Zeit, wenn man sich auch mal langweilt. Das heißt also, wenn wir wirklich die Gedanken im Leerlauf haben oder sie einfach mal fließen lassen. Ich habe das extrem gemerkt, ich war 2023, war ich auf dem Jakobsweg und habe mich bewusst dafür entschieden, also ich hatte zwar ein Smartphone mit, das aber nichts mit meinem normalen Leben zu tun hat.
Das heißt also, es war nichts davon drauf, das ist erst mal eine E-Mail-Adresse, die hieß Jakobsweg, die eine oder andere hat vielleicht dann verstanden das Wortspiel. Ansonsten ist da gar nichts drauf gewesen, was mit meinem normalen Leben zu tun hat. Der einzige Grund, warum ich das als Smartphone mit hatte, war, damit ich eben halt manchmal auch mir meine Unterkünfte vorausbuchen konnte und wenn ich mich verlaufen hatte, den Weg finden konnte.
Aber ansonsten hat dieses Handy nicht viel Apps gehabt, gekonnt. Also es gab kein Social Media, es gab nur diese eine E-Mail, die im Grunde nichts mit mir zu tun hatte, die eben halt nur für die Hotelbuchung da sind. Und da bin ich ja dann sehr viel auch mit mir alleine gelaufen und konnte auch wirklich mal acht Stunden nur meinen Gedanken fließen lassen.
Da hat man auf einmal festgestellt, dass man auf einmal jemanden wieder trifft, den man lange nicht gesehen hat. Und seitdem merke ich zum Beispiel, das ist so ein Mini-Hack, dass ich bin natürlich sehr optimiert, was meine Informationsaufnahme so betrifft. Versuchen wir ja alle dann irgendwie in diesem Red Race so ein bisschen mitzuspielen.
Aber jetzt ist es zum Beispiel so, während ich dann morgens zur Arbeit fahre, ich fahre eine Viertelstunde mit dem Fahrrad, höre ich dann meistens den News-Podcast, also je nachdem welchen ich dann eben mal gerade höre, während ich mir früher dann auch immer angewöhnt, auf dem Rückweg auch noch wieder Podcasts höre. Und das mache ich nicht mehr. Und das macht einen riesen Unterschied, weil ich dann auf dem Fahrrad einfach mal den Tag verarbeiten kann.
Und vor allem, weil mein Geist auch feststellt, Achtung, jetzt ist hier ein Abstand zwischen Firma und Zuhause. Das heißt also, ich merke einfach, dass ich dadurch den Arbeitstag abschließe und entspannter ankomme. Deswegen, ich bin ein ganz großer Fan davon, einfach mal Gedanken fließen zu lassen, Langweile zulassen und sich nicht dauerhaft zu beschallen.
[Margot Esser]
Liegt mir etwas auf der Zunge, was ich ansprechen möchte. Wie ist es mit Stille? Wirklich Stille.
Im Inneren zur Stille zu kommen. Vom Jakobsweg hast du erzählt, du hattest mal Zeit, deine Gedanken wahrzunehmen, dich damit auseinanderzusetzen. Ich meine jetzt wirklich zu diesem Punkt, inneren Punkt zu kommen, Momente mal absoluter Stille.
[Nils Behrens]
Ja, ich würde sagen, dass es diese Momente der absoluten Stille sind, habe ich tendenziell weniger auch auf dem Jakobsweg dann erlebt. Sondern das ist eigentlich eher das, was ich, wenn ich wirklich gut in die Meditation reinkomme, dann habe. Das sind aber keine langen Momente.
Also wenn ich sage, ich habe jetzt gut meditiert, dann habe ich genau das. Aber es sind dann eben halt ja nur diese 10, 20 Minuten, je nachdem, was man dann eben halt macht. Und davon würde ich sagen, ist es ja auch nicht bei 100 Prozent.
[Margot Esser]
Aber es macht dich kraftvoll oder was macht es mit dir?
[Nils Behrens]
Es macht mich total kraftvoll. Also das ist eben halt das, weswegen ich eigentlich, das ist mein Ziel, warum ich meditiere, ehrlich gesagt. Und es ist dann manchmal auch so, dass wenn ich dann merke, dass die Meditation zu Ende ist, dass ich dann so es auch wirklich extrem schade finde, weil dann manchmal genau diese Momente der Extremstille dann eben halt auch wieder vorbei sind.
[Margot Esser]
Erlaubst du mir, wir kommen dann jetzt zum Abschluss, erlaubst du mir noch eine persönliche Frage? Wie ist es mit dem Thema Liebe? Wie wirkt sich die Liebe, das Herz, die Liebe auf ein langes, zufriedenes, glückvolles Leben aus?
[Nils Behrens]
Ich glaube, dass das Thema Liebe, entschuldige, wenn ich da jetzt nicht so eine ganz kurze Antwort gebe, muss man ein ganz klein bisschen unterscheiden. Ich finde, dass das Wort Liebe etwas inflationär benutzt wird. Das heißt also, es gibt Menschen, die sagen, ich liebe den HSV.
Ich liebe es, im Wald spazieren zu gehen. Das ist für mich keine Liebe, es ist eine inflationäre Benutzung des Wortes. Für mich ist Liebe tatsächlich, hat etwas mit wirklich tiefen Gefühlen und Verbundenheit zu tun.
Ich bin total mit dem Wald verbunden, aber das ist es nicht so. Sondern Liebe hat für mich immer etwas zu einem anderen Lebewesen zu tun. Ich sage bewusst Lebewesen, weil es gibt Menschen, die ihr Haustier auch sehr, sehr lieben.
Und das merkt man dann spätestens, wenn es dann, keine Ahnung, verstirbt oder wegläuft oder nicht mehr da ist, aus unterschiedlichen Gründen, sage ich mal so. Dann merkt man, wie tief diese Gefühle und diese Liebe sind. Und ich finde, man muss dieses Thema Liebe in verschiedene Dimensionen dann eben halt betrachten.
Es gibt die Liebe zu den Eltern nach oben, sage ich mal, es gibt die Liebe nach unten zu den Kindern. Da würde ich auch, nachdem vielleicht die Verziehung dann irgendwie ist, aber zumindest in diesem Zeitpunkt, wo die Kinder noch sehr klein sind, wo sie noch so unconditional love dann irgendwie auch so da ist und die Charaktere vielleicht sich noch nicht so entwickelt haben, wie man vielleicht das eine oder andere Mal es nicht möchte, würde ich es auch tatsächlich anders gewichten. Also ich würde sagen, aus meiner Sicht ist die vielleicht tiefste Liebe, die man haben kann, ist zum eigenen Kind.
Anders als die zu den Eltern, die quasi auf dem gleichen Strang, in der gleichen Richtung sozusagen ist, aber trotzdem eine andere Ausprägung hat. Die Liebe quasi zu einem Partner oder Haustier ist dann etwas, was aus meiner Sicht aber dann nochmal in Sachen Emotionalität nochmal eine ganz andere Dimension erreicht. Das heißt also das, was jeder von uns vielleicht, also hoffe ich zumindest, kennt, wenn man mal richtig verliebt war, dieses Thema Schmetterlinge im Bauch, das ist ja nicht vergleichbar mit dem von den Achsen, die ich jetzt gerade so beschrieben habe.
Wir haben eben gerade schon das Thema Kommunikationsmedien, also diese Tatsache, was es in einem auslöst, wenn der geliebte Mensch einem eine Nachricht schreibt. Also jeder hat ja sowieso, es gibt wissenschaftliche Studien dazu, dass man eine Dopaminausschüttung hat in dem Augenblick, wenn man generell eine Nachricht bekommt, aber die Dopaminausschüttung in dem Augenblick, wenn der richtige Mensch in dem Sinne eine Nachricht schickt oder eben auch keine schickt, wie sehr einen das nach unten ziehen kann. Oder aber eben halt, wenn der geliebte Mensch einen verlässt, wie sehr einen das nach unten ziehen kann.
Das, glaube ich, ist die größte Amplitude, über die wir reden können. So, um deine Frage dann jetzt eben zu beantworten, halte ich das für elementar, weil man sieht eben halt, dass Einsamkeit einer der größten Killer sind. Und die Art von Liebe zu anderen Menschen kann eben halt auch, wenn ich sie jetzt gerade nicht so aufgeführt habe, auch sich im Grunde genommen durch enge freundschaftliche Beziehungen ausdrücken.
Auch das ist eine Art von Liebe. Wenn wir das alles nicht haben, dann ist einer der elementaren Punkte, warum wir überhaupt dieses Leben so lange fortführen können, leider weg.
[Margot Esser]
Fällt weg, ja. Dann entsteht eine Lücke, die nicht gefüllt werden kann. Was liegt dir noch am Herzen, was du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mitteilen möchtest zu diesem Thema Longevity und Aspekte für sie, für den Alltag?
[Nils Behrens]
Ich würde jetzt nur, weil ich ja mein Freund von Vollständigkeit bin, wir haben jetzt über ganz viele Punkte, wir haben jetzt eben halt quasi, du hast mich ja nach Alltagstipps gefragt für das Thema Sport, Bewegung, Ernährung und Recovery. Und ich glaube, dass einer der wichtigsten Punkte für das Thema Mindset nochmal ein letzter Hack ist, den ich gerne mitgeben möchte. Und das ist der Message-a-Friend-Hack.
Das heißt, also entschuldige, dass ich immer so ins Denglische hier verfalle, aber es klingt manchmal ja auch ein bisschen cooler. Und Longevity ist ja per se schon ein englisches Wort. Aber dieses einfach in dem Augenblick, wo du an Freunde denkst, ihnen das auch mitzuteilen.
Und wirklich, du solltest wirklich, wenn du, egal wie groß dein Freundeskreis ist, ich finde, man sollte jeden Tag, ein Tag, wo man nicht irgendwie irgendeine Art von Kontaktaufnahme mit seinen Freunden hat, ist für mich wie ein verlorener Tag. Wie Charlie Chaplin sagt, jeder Tag, an dem ich nicht gelächelt habe, ist ein verlorener Tag. Aber für mich ist das einer der wichtigen Faktoren.
Ich gebe dir ein ganz konkretes Beispiel. Ich bin heute Morgen Richtung Zug, also Richtung Bahn gegangen und da bin ich an einem Restaurant vorbeigegangen, wo ein guter Freund von mir aus Hamburg, also ich wohne ja in Berlin, aber ein guter Freund von mir aus Hamburg sagt immer so, Mensch, das ist einer seiner Lieblingslokale gewesen. Und dann gab es dann irgendwie, auf der Kreidertafel stand dann irgendwie so Schnitzel und Spinatknödel, also nicht zusammen, sondern zwei verschiedene Gerichte.
Und dann habe ich einfach kurz ein Foto davon gemacht und habe ihm dann kurz da geschrieben, weil ich so, Mensch, wann gehen wir denn da endlich mal zusammen hin? Und das ist dieses Message a Friend. Er hat dann noch zurückgeschrieben und dann haben wir dann wirklich diesen kurzen Weg, den ich von der S-Bahn sozusagen oder in der S-Bahn saß zum Hauptbahnhof, haben wir kurz hin und her geschrieben.
Und das ist einfach schön. Freundschaften geben einem eine unglaubliche Geborgenheit, eine Sicherheit in diesem Leben, dass man nicht alleine da ist. Und deswegen halte ich das, ehrlich gesagt, diesen Tipp, Message a Friend, every day.
Und nochmal, es ist egal, wie viele Freunde du hast, wenn du nur einen Freund hast oder eine Freundin, dann ist es halt immer die gleiche. Aber das gibt dir eine solche Sicherheit, dass du nicht alleine da bist, die dich meiner Meinung nach viel, viel besser durch das Leben laufen lässt.
[Margot Esser]
Und wie siehst du es mit konstruktiven Gedanken? Wir haben ja Herausforderungen genug in der Welt, jeder sicher auch in seinem persönlichen Leben. Also was ich fragen möchte ist, mein Mantra ist, es gibt für alles eine gute Lösung für alle Beteiligten, auch wenn ich sie jetzt noch nicht sehe im Augenblick.
Wie hältst du es damit, um zu konstruktiven Gedanken zu kommen? Es gibt immer eine gute Lösung. Probleme sind Herausforderungen.
Wir wachsen daran. Ich möchte gerne so auf dieses Mindset-Gedanken im Alltag, wenn ich morgens aufstehe, oh Gott, heute schon wieder. Ja, das zieht uns ja runter.
Wie kann ich das konstruktiv, positiv, freudvoll gestalten?
[Nils Behrens]
Ich kann dir, ehrlich gesagt, diese Frage nicht so einfach beantworten mit der einen oder anderen Lösung, sage ich mal so. Ich glaube, dass dieses grundsätzliche Thema, was wir vorhin schon angesprochen haben, des übersehnlichen Plans, everything happens for a reason, einem grundsätzlich positiv lässt. Mir geht es persönlich so, dass ich manchmal mich auch bewusst abschotte von zu viel negativer Energie.
Und negative Energie ist für mich zum Beispiel Nachrichten. Jetzt will man aber kein Totenkletter Nachrichtenverweigerer werden. War ich eine Zeit lang, gebe ich zu.
Und da habe ich zum Beispiel für mich meine Lösung gefunden. Es gibt einen Podcast, der heißt Apokalypse und Filterkaffee, wo sich zwei Leute darüber unterhalten, über die News des Tages. Und damit, das habe ich auch tatsächlich mal mit einem Psychologen dann auch im Podcast besprochen, werde ich mit diesen News, die meistens sehr negativ sind, nicht alleine gelassen.
Das heißt, sie werden für mich so ein bisschen vorverdaut. Da muss man jetzt nicht immer einer Meinung mit den Leuten sein, die sie für wirklich vorverdauen, aber trotzdem gibt es eine Art von Orientierung, die da reingeht. Das ist sozusagen für mich der zweite Punkt, dieses Thema eine Lösung finden, negative Energie und negative Informationen anders zu verarbeiten.
Das dritte, und da kommen wir zu dem Punkt des Konstruktiven, es gibt eben halt den Begriff CEVA. CEVA steht für Selbstmitgefühl. Selbstmitgefühl, das will ich ganz deutlich sagen, ist nicht Selbstmitleid.
Und wofür steht CEVA? CEVA steht im Grunde genommen eigentlich, dass man seine Gedanken, wie man sich selbst kritisiert oder auch motiviert, es genauso tut, wie es die beste Freundin oder beste Freund macht. Und das heißt also, wenn man mal etwas nicht so gut gemacht hat, dann ist man ja sehr, sehr hart zu sich selbst.
Das heißt also, man fängt dann an, sich ja wirklich aufs Übelste mental zu beschimpfen. Während, wenn man sich dann versucht, diesen Meinungsschub zu machen und zu sagen, was würde jetzt mein bester Freund oder beste Freundin zu mir sagen? Die sagt ja nicht, wenn ich Scheiße gebaut habe, du hast keine Scheiße gebaut.
Sondern die versucht ja trotzdem konstruktiv zu sagen, ja, du, das war jetzt wirklich Mist, aber vielleicht löst es ja das und das aus. Oder vielleicht kannst du ja da rein. Die versucht den positiven Aspekt, den Mitaufbau zu machen.
Und ich glaube, wenn wir alle etwas stärker in diese Richtung kommen und so zu behandeln, wie es unsere besten Freunde tun würden, dann glaube ich, kommen wir auch in das richtige Mindset.
[Margot Esser]
Wunderbar. Das war ein wunderbarer Abschluss. Ich würde das gerne noch weiter führen, aber vielleicht müssen wir heute hier das Ende finden.
Es war eine große Freude, mit dir zu sprechen und ich würde mir wünschen, wir können das irgendwann weiter führen. Es gibt so viele Themen, wo wir auch in die Tiefe gehen können. Ich liebe es, wenn ich tief gehen darf und wir nicht nur an der Surface bleiben.
Vielen Dank, Nils Behrens.
[Nils Behrens]
Margot, ich habe zu danken und ich muss sagen, du bist hier reingegangen mit der Mission zu sagen, Mensch, du möchtest was herausholen, was ich noch nie erzählt habe. Ich würde sagen, das hast du zu 100 Prozent auch geschafft.
[Margot Esser]
Ja, vielen Dank, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich hoffe, ihr habt interessante Impulse bekommen und ich freue mich, wenn wir uns dann beim nächsten Podcast wieder treffen. Ich danke euch.
Eure Margot.
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